In Kürze: Das Problem mit dem Produkt-Ziel und der Product Goal Canvas
In Scrum planen wir viel: Es gibt einen täglichen Plan, wenn die Entwickler während des Daily Scrum darüber nachdenken, wie sie heute dem Sprint-Ziel näher kommen können. Natürlich spiegelt das Sprint-Ziel selbst ein größeres Etappenziel wider, das das Scrum-Team für wertvoll hält, um die Probleme seiner Kunden zu lösen. Außerdem gibt es das noch Produkt-Ziel, ein mittel- oder langfristiges Ziel des Scrum-Teams.
Das Problem ist, dass Scrum-Teams, die das Konzept des Sprint-Ziels noch nicht verinnerlicht haben — zuerst einigt sich das Team auf das Sprint-Ziel, dann wählen die Entwickler die Arbeit aus, die sie als notwendig erachten, um dieses Ziel zu erreichen — höchstwahrscheinlich auch mit geeigneten Produkt-Zielen kämpfen werden.
Schauen wir uns drei kritische Probleme an, die Scrum-Teams mit Produkt-Zielen haben, und ein praktisches Tool, das Ihnen hilft, das Durcheinander zu vermeiden.
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Der Scrum Guide über das Produkt-Ziel
Der Scrum Guide geht kaum auf das Konzept des Produkt-Ziels ein und stellt fest, dass “[It] describes a future state of the product which can serve as a target for the Scrum Team to plan against. The Product Goal is in the Product Backlog.” (Quelle.) (Das Produkt-Ziel ist ein Commitment zum Produkt-Backlog, das für Transparenz sorgt.)
Außerdem sollen Product Owner das Produkt-Ziel als Teil ihrer Aktivitäten zur Verwaltung des Produkt-Backlogs entwickeln und kommunizieren. (Quelle: “…developing and explicitly communicating the Product Goal”.)
Darüber hinaus gibt es im Scrum Guide keine weiteren Hinweise zum Produktziel.
Produkt-Ziel Anti-Muster
In Anbetracht der Kürze des Scrum Guides zum Produkt-Ziel gibt es drei gängige Anti-Mustern zu beobachten, die dieses betreffen:
- Es gibt kein Produkt-Ziel: Es gibt kein Produkt-Ziel oder, noch schlimmer, der Inhalt des Produkt-Backlogs wird nachträglich unter ein erfundenes „Produkt-Ziel“ gezwängt, da der Scrum Guide dem Product Owner vorschreibt, eines zu definieren. Dieser Ansatz setzt die schlechte Angewohnheit fort, zuerst die Arbeit des Sprints auszuwählen und dann ein Sprint-Ziel zu formulieren, das hoffentlich den größten Teil dieser Arbeiten abdeckt. Aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachtet, trägt die Umkehrung eines Kernstücks des Scrum-Prozesses nicht dazu bei, den Wert der Arbeit der Scrum-Teammitglieder zu maximieren; es ist lediglich eine Form von Cargo-Cult-Scrum.
- Par Ordre du Mufti: Der Product Owner legt die Produkt-Ziele in einem einsamen Akt fest und schließt den Rest des Scrum-Teams von dem Prozess aus. Dieses Verhalten ist höchst problematisch, wenn es darum geht, das Risiko zu mindern, dass Product Owner sich in ihre Lösung verlieben und nicht in die Probleme der Kunden. Daher sollten die Teammitglieder dem Product Owner so früh wie möglich Feedback und Fachwissen zur Verfügung stellen, insbesondere zu technischen Aspekten und der Wahrnehmung des Product Owners, was für die Kunden wertvoll ist.
- Das Produkt-Ziel wird nicht inspiziert: Die Möglichkeit, den Fortschritt bei der Erreichung des Produkt-Ziels während der Sprint Review-Sitzungen zu inspizieren, wird ignoriert. In der Praxis wird das Produkt-Ziel nie überprüft oder adaptiert, bis es abgeschlossen oder aufgegeben wird. Viele Menschen sehnen sich nach Kontinuität und Routine. Wenn Sie jedoch einen der vier Werte des Manifests für agile Softwareentwicklung vernachlässigen, hier: „responding to change over following a plan“ (Quelle), dann unterminiert dies den Grund, warum das Team überhaupt Scrum gewählt hat: das Lösen komplexer, adaptiver Probleme bei gleichzeitiger Risikominderung.
Wie man Anti-Muster bei Produktzielen beheben kann
Während der Product Owner für die Erstellung und Kommunikation des Produkt-Ziels verantwortlich ist, ist es ebenso von Vorteil, den Rest des Scrum-Teams in den Prozess einzubeziehen, ähnlich wie bei anderen Aufgaben der Verwaltung des Produkt-Backlogs. Auch hier zielt dieser gemeinschaftliche Ansatz darauf ab, bei allen Mitgliedern des Scrum-Teams ein gemeinsames Verständnis über das Warum, das Was und das Wie der Arbeit des Teams zu fördern. Außerdem wird so die Gefahr verringert, dass aufgrund eines mangelnden Verständnisses aufseiten des Product Owners technische Risiken entstehen.
In diesem Zusammenhang hat Ralph Jocham ein wertvolles, kostenloses Instrument zur Abstimmung entwickelt und zur Verfügung gestellt: den Product Goal Canvas.
Je nach Ihren Vorarbeiten wird die Zeit für die Erstellung der ersten Version des Canvas variieren. Wenn Sie zum Beispiel bereits in die Pflege eines Business Model Canvas investiert haben und Ihre Stakeholder gut kennen, kann es 60-90 Minuten dauern. Andererseits wird es viel länger dauern, wenn Sie bisher keine Vorarbeit auf der Produkt- und Geschäftsebene geleistet haben.
Sobald Sie die erste Version erstellt haben, sollten Sie Ihren Product Goal Canvas regelmäßig überprüfen und adaptieren, solange Sie an dem jeweiligen Produkt-Ziel arbeiten.
Download: Der Product Goal Canvas wurde von Ralph Jocham entwickelt und ist als kostenloser Download erhältlich.
Lizenz: Creative Commons, Attribution-NonCommercial-ShareAlike 2.0 Generic (CC BY-NC-SA 2.0).
Fazit
Tragen Sie das Produkt-Ziel in das Scrum-Team. Unabhängig davon, dass der Product Owner das letzte Wort bei der Definition des Produktziels hat, ist es von Vorteil, alle Mitglieder des Scrum-Teams in die Erstellung des Produkt-Ziels einzubeziehen, um zu vermeiden, dass unnötige technische Risiken durch die Hintertür eingeführt werden oder man als Scrum-Team in die falsche Richtung steuert. Der Product Goal Canvas ist ein Werkzeug, das diesen Abstimmungsprozess gut strukturieren kann.
Wie erstellen Sie Produktziele? Bitte teilen Sie uns Ihre Erkenntnisse in den Kommentaren mit.
📖 Empfohlene Lektüre
In Hinblick auf das Produkt-Ziel in Scrum empfehle ich die folgende zusätzliche Literatur:
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Produkt-Backlog Refinement — ein kritischer Erfolgsfaktor für Scrum Teams
A Forensic Product Backlog Analysis — Making Your Scrum Work
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Der Artikel Das Problem mit dem Produkt-Ziel und der Product Goal Canvas — Making Your Scrum Work (28) erschien zunächst auf Berlin-Product-People.com.