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4 Beispiele, um deine Online-Workshops und Trainings ohne langweilige Vorstellungen zu starten!

June 1, 2023

Nimm dir einen Moment Zeit und lies dir diese Liste durch:

Krieg der Sterne, Seinfeld, Biotechnologie, Banken-Werbung, Geländewirkung, Englischer Garten, Intelligenz, Tiere, Fangen, rechtliches Argument, Community of Practice, Bergau, Fütterung, Scrum und Gesetzgebung.

Nun, ohne die Wörter noch einmal anzusehen, wiederhole sie.

Welche Wörter konntest du wiedergeben?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass dir „Krieg der Sterne“, „Seinfeld“ und „Biotechnologie“ eingefallen sind. An die Worte „Intelligenz“, „Tiere“ oder „Fangen“ konntest du dich wahrscheinlich nicht mehr erinnern.

Denke jetzt an das letzte Training zurück, das du besucht hast. Woran kannst du dich noch erinnern? Ich bin mir abermals ziemlich sicher, dass du dich an die Agenda, die Jobbezeichnungen der anderen Teilnehmer, die Biografie des Trainers oder Informationen zu Pausenzeiten erinnern kannst.

Hand aufs Herz, wie gut kannst du dich noch an die Inhalte des Workshops erinnern, die behandelt wurden?

Wenn du zugeben musst, dass dir die Inhalte nicht gleich eingefallen sind, dann musst du dich dafür nicht schämen. Es gibt eine einfache wissenschaftliche Erklärung dafür:

Du bist Opfer des Primäreffekts geworden.

Dieser Effekt beschreibt, dass wir uns besser an zuerst eingehende Informationen erinnern können als an die Information, die danach kommt. Das liegt daran, dass diese ersten Informationen leichter ins Langzeitgedächtnis übernommen werden können, da noch keine Informationen eingegangen sind, die sich mit dem Abspeicherungsprozess im Langzeitgedächtnis überlagern und ihn negativ beeinflussen könnten.

Nachdem du nun diesen Effekt kennst, kannst du ihn positiv für deine Workshops und Trainings nutzen.

Was ist der Zweck deines Workshops oder Trainings?

Da der Zweck eines Workshops niemals darin besteht, dass die Teilnehmer die Agenda, die Jobbezeichnungen der anderen Teilnehmer, die Biografie des Trainers oder Informationen zu Pausenzeiten lernen, solltest du diese Dinge nicht am Anfang deines Trainings besprechen. Verzichte am Anfang des Workshops auf Vorstellungsrunden, die Vorstellung der Agenda und die Vorstellung deiner Person. Nutze stattdessen diesen Abschnitt des Trainings, an den sich die Teilnehmer garantiert erinnern können, um Dinge zu behandeln, die erinnerungswürdig sind. Binde die Teilnehmer von Anfang an in den Inhalt ein.

Im „Training from the Back of the Room“ nennen wir das „Verbindung herstellen“.

Es geht für die Teilnehmer darum, eine Verbindung zu den anderen Teilnehmern herzustellen, eine Verbindung zu den Lerninhalten und dem bereits vorhandenen Vorwissen aufzubauen, eine Verbindung zu ihren eigenen Lernzielen zu knüpfen und Verbindungen zu den Dingen zu schaffen, die sie nach dem Training mit dem Gelernten anwenden wollen. Dabei stellen die Teilnehmer auf ganz natürliche Weise auch Verbindungen zu ihrem Trainer und der Trainingsumgebung her. Diese natürliche Weise sorgt dafür, dass sie sich sicher fühlen und entspannen können.

Wie kannst du eine vertrauensvolle Atmosphäre in deinen Workshops schaffen?

Hier sind vier Beispiele, wie ich das Konzept „Verbindung herstellen“ in meinen Trainings und Workshops nutze.

Impromptu-Networking

Professional Scrum Master Training Simon Flossmann

Im „Professional Scrum Facilitation Skills“-Training teile ich Teilnehmer in Paare auf. Jedes Paar hat 4 Minuten Zeit, drei Fragen zu beantworten:

  • Was ist deine größte Stärke als Facilitator?
  • Wie erfahren bist du im Facilitieren?
  • Was wäre das beste Ergebnis des heutigen Tages?

Nach dem ersten Durchgang bilde ich neue Paare und die Paare haben abermals 4 Minuten Zeit, diese Fragen zu beantworten. Ich wiederhole diesen Schritt noch ein weiteres Mal. Wenn du mit Liberating Structures vertraut bist, kennst du dieses Vorgehen als Impromptu-Networking.

1-2-4-All

Professional Scrum Master Training Simon Flossmann

Vor kurzem habe ich einen Workshop über Scrum durchgeführt. Um eine „Verbindung herzustellen“, habe ich die Teilnehmer aufgefordert, für sich die folgende Frage zu beantworten:

  • Wozu verwendet dein Team oder dein Unternehmen Scrum? Was sind die Gründe?

Nachdem jeder Teilnehmer etwa eine Minute Zeit hatte, diese Frage für sich zu beantworten, habe ich die Teilnehmer aufgefordert, paarweise zusammenzugehen und die Antworten zu vergleichen. Sie sollten Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeiten. Dafür hatten sie etwa zwei Minuten Zeit. Im nächsten Schritt hat sich jedes Paar mit einem anderen Paar ausgetauscht. Sie sollten wieder ihre Antwort vergleichen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeiten. Dafür hatten sie etwa vier Minuten Zeit. Zum Abschluss der Übung stellte jede Gruppe ihre Antwort den anderen im Raum vor. Wenn du mit Liberating Structures vertraut bist, kennst du dieses Vorgehen als 1-2-4-All.

Vorwissen-Radiator

Professional Scrum Master Training Simon Flossmann

In meinem „Professional Scrum Master“-Training teile ich Teilnehmer in kleine Gruppen von drei bis vier Personen ein. Dann gebe ich ihnen den Auftrag, sich basierend auf ihren Erfahrungen und ihrem Wissen über Scrum und Produktentwicklung auf dem Diagramm einzuordnen. Die Achsen des Diagramms sind zwar beschriftet, aber sie enthalten keine Skalierung, so müssen sich die Teilnehmer beim Einordnen ihres Wissens und ihrer Erfahrung miteinander austauschen.

Schatzkarte zeichnen

Professional Scrum Master Training Simon Flossmann

Am zweiten Trainingstag meines „Professional Scrum Master“-Trainings bitte ich die Teilnehmenden, eine Schatzkarte des gestrigen Trainingstags anzufertigen. Dazu frage ich sie:

  • Was war dein „Lernschatz“ gestern?
  • Wie bist du dorthin gelangt?

Nachdem jeder Teilnehmer eine Karte für sich gezeichnet hat, bilde ich Paare und gebe den Paaren die Möglichkeit, ihre Schatzkarten vorzustellen und zu besprechen.

Diese vier Beispiele haben alle eines gemeinsam: Sie stellen Verbindungen zwischen den Teilnehmern, dem Vorwissen der Teilnehmer und den Lernzielen der Teilnehmer her. Indem ich meine Workshops direkt mit einer Übung beginne, nutze ich den Primäreffekt, damit den Teilnehmern diese Verbindungen lange im Gedächtnis bleiben.

Neben der Phase „Verbindung herstellen“ gibt es im „Training from the Back of the Room“ noch drei weitere Phasen. Details zu den Phasen kannst du hier nachlesen: „Lernen bedeutet nicht wissen! 4 Schritte, um in Schulungen jeden einzubeziehen und der reinen Wissensvermittlung den Rücken zu kehren“ Wenn du diese Phasen berücksichtigst, dann sind die Trainingsteilnehmer nicht nur aktiver und haben mehr Spaß, sondern auch die Ergebnisse des Workshops sind hochwertiger. Wie Caroline, eine ehemalige Teilnehmerin des „Training from the Back of the Room“-Trainings, schreibt:

Professional Scrum Master Training Simon Flossmann

Wie gestaltest du deine Workshops, um die Teilnehmer von der ersten Minute an miteinzubeziehen?

 


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