Ich werde diesen Tag nie vergessen – ein Jahr, nachdem ich Bleistift und Papier gegen einen Computer und Meetings getauscht hatte.
Es war meine erste Retrospektive. Ich begann damit, alle Antworten aus dem Team auf die Frage: „Was lief schlecht?“, auf dem Whiteboard zu notieren. Dann las ich noch einmal alle Notizen vor und fragte: „Was könnten wir daran ändern?“ Beim Rausgehen klopfte mir Stefan auf die Schulter und meinte: „Gut genutzte Zeit, ich komme nächstes Mal wieder.“
Warum erzähle ich dir das? Weil ich mich die Jahre vor diesem Tag eher als Versager gesehen hatte. Jemand, der sein Talent irgendwie nicht nutzen konnte.
Als ich 2013 meinen Abschluss in Mathematik mit der Note 1,1 machte, dachte ich, meine Karriere wäre vorprogrammiert. Ich hatte ein Elite-Stipendium für meine Promotion sicher. Und nach diesen drei Jahren wäre der nächste logische Schritt eine Professur gewesen. Zwei Jahre später kam alles anders.
Ohne nennenswerte akademische Erfolge, aber psychisch angeschlagen, verließ ich die akademische Welt und fand mich in der Softwareentwicklung wieder.
Softwareentwicklung war bis dahin immer mein Plan B – oder vielleicht sogar erst Plan C nach der Managementberatung – gewesen. Und wenn ich ehrlich mit dir bin: Ich habe Softwareentwicklung immer nur als banale Anwendung der Mathematik gesehen. Wer selbst keine mathematische Theorie entwickeln kann, nutzt die Ideen großer Mathematiker, um alltägliche Probleme zu lösen und damit Geld zu verdienen. Aber wirklich auszeichnen konnte man sich so nicht in der Welt der Wissenschaft.
Doch dieser Tag veränderte meine Sichtweise. Es folgten 10 Jahre, in denen ich in unterschiedlichsten Teams an schwierigen Problemen arbeiten durfte. Und zwar Probleme, die sich niemals nur rein mathematisch lösen ließen, sondern immer auch Fingerspitzengefühl in Psychologie und unternehmerischen Geist benötigten. Und deshalb untertreibe ich nicht, wenn ich dir sage:
Scrum hat meine Karriere völlig verändert.
Deshalb fühle ich mich verpflichtet, alles, was ich über Produktentwicklung mit Scrum erfahren und gelernt habe, mit so vielen Scrum Mastern wie möglich zu teilen. In den letzten Jahren habe ich dazu einige Videos aufgenommen. Sie fassen viele meiner Einsichten und Lektionen der letzten 10 Jahre als Scrum Master zusammen.

Und diese möchte ich dir heute vorstellen:
Strategische Produktziele: Eine Anleitung, wie du Produktziele definieren kannst
Viele Scrum Teams haben Schwierigkeiten, gute Produktziele zu definieren.
Mir ging es ähnlich. Die größte Herausforderung war für mich lange Zeit, Ziele so zu formulieren, dass sie nicht nur das Team motivieren, sondern auch einen Zusammenhang zur Unternehmensstrategie und zum Erfolg des Unternehmens herstellen. Das Team sollte erkennen, ob und wie sein Handeln nicht nur das Produkt, sondern auch das Unternehmen voranbringt. Denn Produkte sind letztendlich nur das Vehikel, um Wert für Kunden und das Unternehmen zu schaffen.
Mein Vorgehen fußt auf der Modellierung des Geschäftsmodells als Gleichung.
Wie das genau funktioniert, erkläre ich dir in diesem Video:
Evidence-Based Management: Funktioniert Scrum in deinem Unternehmen?
In diesem Video beschreibe ich meine Erfahrungen mit der Scrum Einführung in unterschiedlichen Unternehmen und Teams.
Über die Jahre bin ich dabei auf viele Fehlvorstellungen und Missverständnisse gestoßen, warum Unternehmen auf Scrum setzen sollten. Diese Missverständnisse führen aus meiner Sicht immer mehr dazu, dass Unternehmen sich die berechtigte Frage stellen:
Wieviel Mehrwert entsteht für das Unternehmen, wenn unsere Teams nach Scrum arbeiten?
In diesem Video teile ich einen konkreten Ansatz mit dir, wie du den Wert von Scrum sichtbar – und mehr noch: messbar – machen kannst:
5 bewährte Daily-Scrum-Formate, die jeder Professional Scrum Master beherrschen sollte
Kein Abschnitt des Scrum Guides stellt Scrum Master vor ein größeres Dilemma als diese beiden:
„Die Developer können Struktur und Techniken beliebig wählen, solange ihr Daily Scrum sich auf den Fortschritt in Richtung des Sprint-Ziels fokussiert und einen umsetzbaren Plan für den nächsten Arbeitstag erstellt.“
Und:
„Der Scrum Master dient dem Scrum Team auf unterschiedliche Weise, unter anderem dadurch, sicherzustellen, dass alle Events von Scrum stattfinden, positiv und produktiv sind und innerhalb der Timebox bleiben.“
Wie können wir Scrum Master also sicherstellen, dass das Daily Scrum produktiv ist, und gleichzeitig den Entwicklern die Struktur des Daily Scrums überlassen?
Ich habe es bisher immer geschafft, indem ich den Teams unterschiedliche Formate an die Hand gegeben habe und wir dann in der Retrospektive überprüft haben, welche Formate für uns funktionieren.
Wenn du auch vor diesem Dilemma stehst, dann ist dieses Video für dich. Dort stelle ich dir 5 bewährte Formate im Detail vor:
3 Facilitation-Methoden, die die wichtigste Fähigkeit eines Scrum Teams fördern
Unzählige Studien belegen, wie wichtig Kommunikation am Arbeitsplatz ist.
Und in Zeiten von Homeoffice, verteiltem Arbeiten und Künstlicher Intelligenz wird dieser Aspekt noch wichtiger.
Es ist wohl nicht übertrieben, zu behaupten: Wie effektiv Mitarbeitende kommunizieren können, wird zum Gradmesser für den Wettbewerbsvorteil von Unternehmen.
Und als Scrum Master können wir die Kommunikationskultur unseres Unternehmens aktiv mitgestalten. Mehr noch: Unsere Rollenbeschreibung im Scrum Guide gibt uns dafür konkret das Mandat. Wir sollten sicherstellen, dass alle Events von Scrum stattfinden, positiv und produktiv sind und innerhalb der Timebox bleiben. Somit können wir aktiv den Wettbewerbsvorteil unseres Unternehmens fördern.
In der Realität finden wir uns aber oft in Meetings wieder, die so ablaufen:
- Alle reden durcheinander.
- Susi wiederholt ständig ihr immer gleiches Argument.
- Am Ende findet immer nur die lauteste Stimme Gehör.
Mit nur 3 einfachen Facilitation-Techniken kannst du das ändern. Und diese erkläre ich dir in diesem Video:
Mehr zur Meeting-Facilitation findest du auch noch im nächsten Video:
Effektive Facilitation der Scrum Events
Kommt dir das bekannt vor?
Die Diskussion im Daily Scrum dauert schon wieder ewig. Statt miteinander zu reden, reden die Entwickler nur aneinander vorbei. Im Sprint-Planning kann sich dein Team einfach nicht auf ein gemeinsames Ziel für den Sprint einigen. Die Diskussionen drehen sich nur noch im Kreis.
Eigentlich sollte es doch so einfach sein:
Das Team kommt zu einem bestimmten Thema zusammen. Jeder bringt sich mit einem Lösungsvorschlag ein. Die unterschiedlichen Ansätze werden vorgestellt, diskutiert, ergänzt und schließlich zu einer Lösung zusammengeführt. Jeder im Team stimmt zu, diesen gemeinsamen Ansatz weiterzuverfolgen und umzusetzen.
Wie schaffst du es als Scrum Master, von Chaos-Meetings zu Scrum Events zu kommen, in denen die Zeit produktiv genutzt wird?
Meine Antwort dazu findest du in diesem Video:
Ich hoffe, diese Videos aus meiner Erfahrung mit Scrum, evidenzbasiertem Management, Produktzielen, dem Daily Scrum und der Facilitation der Scrum Events inspirieren dich, ein besserer Scrum Master zu werden.
Möchtest du, dass Marc Kaufmann und ich dich auf deinem Weg begleiten?
Dann besuche unser nächstes „Professional Scrum Master – Advanced“-Training. Lass uns gemeinsam deinen nächsten Schritt in deiner Karriere als Scrum Master gehen.